2) Das Gut Grabau mit Mühle Hoherdamm (Kreis Stormarn)Bis 1806 war es ein Dorf im Gut Borstel (siehe dort), das zum Kirchspiel Leezen gehörte und aus 10 Bauernhöfen (Hufen) bestand. Besitzer des Gutes :Grabau hat ein Areal von 1300 Tonnen à 240 Quadrat-Ruthen (= 655,8 ha), es besteht aus dem Haupthof, einer Ziegelei, einer Branntweinbrennerei, einer Schmiede, einige Katen beim Hofe und der Wassermühle Hoherdamm (siehe dort). Das 1804 erbaute Wohnhaus ist von Brandmauern, mit Pfannen gedeckt und enthält in 2 Etagen etwa 20 Zimmer. Der Boden ist ein guter Mittelboden und als vortrefflicher Kornboden bekannt, die Wiesen sind sehr gut; zum Hof gehört der Hoherdammer Teich. Hoherdamm ist (1855) eine Korn-Wassermühle im Gut Grabau, gehörte bis 1806 zum Kirchspiel Leezen, danach zum Kirchspiel Sülfeld. Diese ehemalige Kupfermühle wurde 1795 vom Besitzer von Borstel und Grabau an das Königliche Finanzcollegium zu Zwecken des Münzwesens verpachtet. Nachdem der Gutsbesitzer Janisch sie mit Gut Borstel an den Grafen de Wuits verkauft hatte, kam sie aus dessen Konkurs 1806 an den Grafen C.L. von Brockdorff. Dieser hat die Mühle 1807 an das Königl. Finanzcollegium verkauft, welches dann ein bedeutendes Kupfer- und Messingwerk betrieben hat. Das Werk lieferte jährlich 40 - 50 Tonnen geschmiedetes Kupfer, größtenteils Schiffs- und Dachplatten. Der Messingofen lieferte jährlich 25 - 30 Tonnen an Draht und Kesseln. Entsprechend werden in den Sülfelder Kirchenbüchern viele Kupfer- und Messingfachleute erwähnt. Da sich der Betrieb aber nicht als einträglich erwies, verkaufte die Regierung 1833 Hoherdamm an den Besitzer von Gut Grabau, G.W. Schröder, welcher das Kupferwerk eingehen ließ. Seitdem befindet sich hier eine Korn-Wassermühle, bei der auch ein Wirtshaus und ein Karpfenteich ist, durch den die Norder-Beste fließt. Bevölkerungszahl 1855 : 240 Personen. |