Chronik des Kirchspiels Steinbek

Teil 3 : Kirchenbegräbnisse 1626 - 1720

Pastoren waren : Johannes Fabricius (1625 - 1626), Magister Ananias Hoetenschlebius (1626 - 1639), Salomon Petri (1639 - 1685)
Matthias Forcke (1685 - 1716), Nicolaus Alardus (1717 - 1738)


Ein denckwürdig Verzeichnis, derer Personen, so allermeist von Anno Christi 1626 in die Kirche begraben worden,

- wie sie heißen, und an welchen Ort sie begraben liegen.
Psal. 34.
Der Herr bewahret ihm alle seine Gebeine…
Est. 26
Gehe hin mein Volk in eine Kammer, und schleuß…

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Im Chor für (vor) den Altar liegen begraben vier Pastores,
1. Nach der Orgel zu: Herr Adamus Empsichovius
2. Nechst ihme Herr Mag. Johannes Fabricius
3. Undt ferner Herr Jürgen Neve.   Zunächst Herr Jürgen Neve ruhet seine liebe Hausfrau.
4. An der anderen Seite, nach der Beampten Stuel zu: Herr M. Ananias Hoetenschlebius, so begraben worden Anno 1639, den 29. Julii.

(Später eingefügt:) Förder nechst an der Fußknechte Stuel Fr. Maria Hoetenschlebin, sel. H.M. Ananiae Wittbe, beigesetzt den 20. Decemb. 1664.

Ferner liegt im Chor, neben dem Altar für der Kirchgeschwornen Stuel ein fürstl. Hollst. Beampter, Amtsverwalter, nahmens: Hermann von Oechtern.

Wenn man aus dem Chor tritt, liegt begraben, näher der Frau Amptschreiberin Gestuel H. Frantz Julii von Blecken Frau, damals zum Zilck seßhaftig.

Zu End itzt benannten Frantz von Blecken Begräbnis hat Herr Hildebrandt Von Horn. Fürstl. Hollst. Amptschreiber zu Reinbeck sein Begräbnis worin gesetzet sind nachfolgende Leichnam:
Anno 1629 Jungfrau Augusta, seine Tochter. Den 12. Martii.
1632 den 19. Junii, auch seine Tochter Sophia August, ein zartes Jungfreulein.
1636 den 23. Martii. Seine eheliche Hausfrau, Anna Torcken, so den 16. h
1637 den 27. Novembris. Sein Eltester Sohn, Johann Philipp.
1640 den 25. Aprilis. Sein todtgebornes Töchterlein, anderer Ehe, mit Fr. Magdalenen Goldbachin.
1641 den 1. Martii. Sein Töchterlein, Salome, aus der ersten Ehe, ihres Alters 7 Jahr, 2 Monat.
1641 den 27. Septenbris, ist des vorbenennten Herrn Hildebrands von Horn sel. Leichnam selbst in seine von ihm zubereitete Grabstete beygesetzt worden, nachdem er im 56. Jahr seines Alters, am 16. huius diese Welt gesegnet, undt 23 Jahr wohlbedienter Amptschreiber zu Reinbeck gewesen.
1642 den 7. Octobris: Ist sein Sohn, Adolph Friedrich von Horn, so im 20. Jahr seines Alters zu Bergstete, bey seinem Schwager und Vormünden, H. Johann Schnobel, Past. daselbsten, an Pocken gestorben, alhier in mehrbemelte (mehrmals gemeldetes) Begräbnis beygesetzet worden.
1660 den 23. Martiii ist sein dritter Sohn, Georgius von Horn eingesetzt. (Später eingefügt)

Im vorderen Gewölbe gegen den Predig. Stuel, liegt begraben die Edle, Tugendsame Fr. Margaretha Wengstern. Ao. 1633, 2. April.

In das andere Gewölbe ist Ao. 1629, den 13. Febr. beygesetzt des damaligen Keyserl. H. Generalen von Friedland, vornehmer Officirer, so bey Bohbarg erschossen worden.
NB. Diese zwei Begräbnisse sind nunmehr nach geschehener Einäscherung durch den Brand, da die Seitengewölbe abgebrochen, außerhalb der Kirchen, hinter der Nordmauer.

Gegen der grossen Kirchthüre, nach und an der Frauengestüle, ist Ao. 1635 begraben Frau Judith, Herrn Gabinii Sylvii Selßma, Med. Doctoris, und weiland Ordinarii Physici zu Lüneburg p.m. eheliche Wittbe, aus Anordnung ihres Sohnes, Herrn Georgii Seßma, Med. Candidati, an itzo seßhaftig zu Zillich, geschehen den 6. Februarii.

Weiter ist begraben, sobald hinter der Tauffe, nach der Frauen Gestüle, Christoffer Köpeke, Fürstl. Hollst. Holtzvogt zu Reinbeck. Ao. 1631, den 12. Augusti.

Anno 1629, den 12. Januarii ist auch in der Kirche begraben, Dietrich Reineke, ein Bürger aus Hamburg, im Kruge zu Glinde wohnend, liegt hinter dem höltzern Pfeiler unter dem Thurm.

Anno 1636, den 15. Julii. Dn. Georgius Försterus, Silesius S.S. Theol. Stud., der Kinder H. Hildebrands von Horn gewesener Praecepter, lieget begraben, da itztgemelten H. Amptschreiber Begräbnis sich endiget, nach der Tauffe zu.

Im selben Jahr den 1. Octobris, zunechst Georgii Försters Seiten, mehrentheils unter der Frauen Gestüle, ist begraben Ameling Toecke vom Kiehl, der sel. Fr. Amptschreiberin Brudern Sohn, und discipulus des sel. Praeceptoris.

Anno 1637, den 14. Septembris, ist H. M. Gebhardi Pistori, Pastoris zu Petrau (Pötrau) und Büchen in Nieder Sachsen, so damals beym H. Schwiegervater M. Annania Hoetenschleben, Pastoren alhier sich aufgehalten, todtgeboren Söhnlein begraben, hart für (vor) Peter Richters Stuel hinter der großen Thür, nach der Tauffe.

1649. den 3. Februarii, H. Daniel Blanckenbiels, damals zu Ohe wohnhaftig, Töchterlein, Dorothea genannt, 33 Wochen alt, liegt für dem Tauffstein, dißseit nach dem Chor, nahe an den Frauen Gestülen, und zwar zunechst demjenigen, so zur Bauervogtey zu Ohe gehörig ist.

Am 11. Septembris dieses Jahres hat Hans Rohr, Fürstl. Hausvogt zu Reinbeck ein Söhnlein, George genannt, 11 Wochen alt, in die Kirche begraben laßen. Liegt für dem Eintritt des Ortgestüles an der mittelsten großen Kirchthür. Undt abermal nebenst diesem einen Sohn: Hans Christian, 9 Jahr alt. Ao. 1652, den 29. Julii.

Anno 1650, den 18. Januarii hat H. Friedrich Hansen, dieser Zeit Pensionarius des fürstl. Fuhrwercks zu Reinbeck, seine Schwester, Jugf. Hedwig, ihres Alters 30 Jahr, begraben lassen. Für den Tauffstein dißseit nach dem Chor zunechst Blanckenbiels vorher benennten Kinde, recht im Mittel des Ganges. Ihr Vater ist gewesen Poie Hansen, Bürger und Kaufman der Stadt Husum in Hollstein.

Und bald hernach den 23. Junii auch seine Frau Mutter, Christinan Hansens, ihres Alters 67 Jahr. Liegt ihrer sel. Tochtre zur rechten Hand an, nach den Manngestülten zu.

Item 1654, den 12. Februarii, hat er beysetzen laßen sein klein Töchterlein Maria Elisabeth, eineshalben Jahres alt.

Anno 1651, den 19. Martii ist Herrn Georg Müllers I.U.L. Ihrer königl. Maj. zu Schweden weiland geheimen Rahts, nachgelassene Tochter Jungf. Christina, ihres Alters 12 Jahr, deren Frau Mutter dieser Zeit zu Schiffbeck seßhaftig, in die Kirche begraben. Liegt sel. Hildebrand von Horn Begräbnis zu Häupten, nechst an den Frauengestülen. (Frauen Stühlen)

Bald darauf, den 9. Augusti Anno 1652 ist diese Wiibe selbst, Frau Sophia Müllerin, nebenst ihr Tochter in die Erde gesetzt worden. Aetat. 47.

Anno 1653, den 27. Julii ist H. Hieronymus Cautius, gewesener Schwed. Major, dieser Zeit zum Zilck sesshaft, in die Kirche, wenn man zur mittelsten Thür hineingehet, also das Haupt undt Füße an beiden Ecken der Mannsgestülte (Männer Stühlen) antreffen, begraben worden, wie solches der gelegte Grabstein weiset. Aetatis suae 56.

Im selben Jahre, 1653, hat Haß Rohr, fürstl. Hausvoigt zu Reinbeck, den 20. Decembris den Leichnam seiner verstorbenen Hausfrauen, Elsaben, ihres Alters 42 Jahr, in die Kirche begraben laßen, nechst vorgedachte beide Söhne zur rechten Hand, unter der Mannsgestülten, welche mussten am selben Ort aufgenommen werden.

Anno 1654, den 20. Maii, ist Herrn Frantz von den Steenhoff, zu Oedendorf sesshaft, Wochenkindlein, welches sobald nach der Geburt und empfangenen Nohttauff verstorben, Frantz genannt, eingesetzt worden bey dem Tauffkeßel, zunechst an der Frauengestülten Schwelle, vor Magdalenen Eggers Stande.

Anno 1655, den 27. Augusti, hat itzt gemelter H. Frantz von den Steenhoff abermal ein klein Wochenkindlein, Maria Catherina genant, so 1 1/2 Tag alt worden, bey das vorige einsetzen laßen.

Anno 1656, am 23. Martii ist ein Hollsteinischer von Adel, nahmens Detlev von der Wische, so etwa bey I. hochf. Durchl. zu Gottorff Hoffjunker und nachmals in Königl. Frantzösischer Kriegsbestallung Rittmeister gewesen und daselbst einen Schoß bekommen, davon er in Hamburg am 17. Octobris gestorben, auf Befehl und Verordnung unsers Gnädigsten Fürsten und Herrn, alhier in unserer Kirche begraben worden: zwischen den Beichtstuel und Altar, dass wenn man vom Beichtstuel vor den Altar treten will, man mitten drüber weggehen muß. Es wurden, als das Grab gemacht, lauter große Steine heraus gebracht, die zum Fundament des Altars und der nahen Kirchenmauern geleget und mit Kalck in einander gegossen gewesen. Welches viel Mühe und Arbeit gekostet.

Anno 1660, den 4. Martiii, hat ein Cornet von Hanß Meyers, Obr. Wachtmeisters Compagn., so hier in Steinbeck sein Quartier hatte, unter dem Brandenburg-Brockdorffischen Regiment, ein Kindt von 10 Wochen in der Kirchen hinten im Gange, beynahe unter dem Thurm, an den Frauengestülten, einsetzen laßen.

Anno eodem, den 23. Martii, ist H. Georgius von Horn, gewesener dänischer Regiements Secretarius, sehl. Amptschreibers Hildebrand von Horn Sohn, seines Alters 32 Jahr, nachdem er in Hamburg ein halb Jahr lang kranck gelegen, und am 12. Februarii verstorben, alhier in seines sehl. Vaters erkauffte Grabstete eingesetzet worden. Liegt dem Bruder Adolpf Friedrich an der Seiten, unter denen Mannsgestülten.

Anno 1663, den 2. Aprilis hat Hanß Rohr, fürstl. Hausvoigt zu Reinbeck, 2 Söhnlein, Geminos, Christian Albrecht, 15 Tage alt, und Johann, 13 Tage alt, zugleich begraben laßen, seiner vorigen s. Frauen an die rechte Seite, unter den Mannsgestülten.

Bald darauf den 6. April. hat ein Hamburger Mann, nahmens Georg Biel, so im Horn sich aufgehalten, seine Frau Anna Susanna, welche Ulrich Böttgers I.U.D. und vornehmen Practici in Hamburg Tochter gewesen, in hiesige Kirche begraben laßen, also obgedachten Cornets Kind liegt, hinten im Gange.

Anno 1668 ist den 6. Febr. verstorben H. Georg Erasmus Ginheimer, fürstl. 26 Jahr gewesener Amptschreiber, welcher sein Begräbnis genommen nechst vor dem Chor, bis zu s. Hildebrand von Horns, und dasselbige, so breit der Gang zwischen Manns- und Frauensgestülten ist, auffmauren, und eiserne Haken und Stangen drein legen laßen, dass 3 Leichen unten, und über diesen, wieder 3 Leichen stehen können, für sich und seine Frau und 4 Kinder. Darin ist er gesetzt worden am 19. Februarii, seines Alters 58 Jahr.

Anno 1670, den 10. Oct. hat H. Maximilian Döring, Herrn Henning Otto Eidam, so uf seinem Hofe zu Schipbeck p.t. wohnhaft, seine Mutter Fr. Susanna Dörings, aetat, 70. alhier in der Kirche begraben laßen. Liegt nechst vor dem Tauffstein dießseits nach dem Chor, nechst an den Frauengestülten, oben benanter Fridrich Hansens Schwester (1650) an der lincken Seite, deren Sarg noch gantz war. Ist der Kirche vor die Stete gegeben 12 Rthlr und vor die Glocken 3 Rthlr.

Anno 1674 ist in vorgedachtes sehl. H. Amptschreibers Georg Erasmi Ginheimers Begräbnis, am 30. Januarii, eingesetzt worden seine hinterbliebene Wittbe, Frau Margaretha Ginheimerin, welche, am 16. dieses, zu Reinbeck selig verschieden, nachdem sie 63 1/2 Jahr ihres Alters erfüllet.

Bald hernach am 16. Martii ist in Hamburg verstorben Fr. Maria Elisabeth Ginheimerin, vorgemelten s.H. Amptschreibers Tochter, Herrn D. Christoph Andreas Schöngasts Eheliebste, nachdem sie vorher am 8. Martiii mit gewöhlicher Leichprocession, da das todte Kindlein vor derselben her getragen worden, in die Thumbkirche (Domkirche) begleitet, und alda beygesetzt. Folgends am 10. Aprilis hat man beide Leichen aus Hamburg heraus gebracht, und alhier in ihres sel. Vaters und Großvaters Begräbnis, in der Stille, eingesetzt. Ihres Alters 27 Jahr.

Anno 1674, den 13. Nov. hat Hans Rohr, fürstl. Hausvoigt in die Kirche begraben laßen seinen Sohn Friedrich, aetatis im 19. Jahr, liegt mitten im Gang, zwischen dessen vorigen Sohn Hans Christian, Ao. 52 beerdigt, und einem andern Sarg, muß Friedrich Hansens Leiche eine sein von Ao. 50. Seine Füße stoßen gleich an s. Hildebrands von Horn Begräbnis.

Anno 1676, den 15. Decembris ist Hans Rohr, fürstl. Hausvoigt zu Reinbeck selbst in die Kirche begraben worden, unter den Leichstein seines Ao. 49, d. 11. Septemb. verstorbenen Söhnleins, George genang, an den Mannesgestülten bey der großen Kirchthür. Seines Alters 64 Jahr.

Anno 1677, den 24. Aprilis, ist in die Kirche begraben worden, Frau Anna Josten, von Copenhagen, dero zu Dennemarck-Norwegen Kön. Maj. wolbestalten Capitains Diedrich Josten Eheliebste, unter Herrn Obristen Philip Fleischers Regiement Dragoner zu Pferde, so alhier etliche Monat in Quartieren gelegen. Liegt nechst vor dem Tauffstein an der Frauen Gestülten, ihres Alters 60 Jahr.

Anno eodem (1677), den 16. Decembris ist neben itztgemelte Fr. Anna Josten, zu ihrer Rechten gegen die Mannsgestüelte eingesetzt worden Frau Anna von Hartweg, geborene Kinderin, von Scharffenstein aus Schlesien, Herrn Obristen Leutenants Sevald von Hartwegs, so zwey Jahr bis dato zum Glinde uff der Vogtey gewohnet, gewesene Eheliebste, ihres Alters 47 Jahr.

Anno 1678, den 27. Junii ist in des sel. H. Amptschreibers Georg Erasmi Ginheimers Begräbnis eingesetzt worden des succedirten Herrn Amptschreibers Georg Heinrich Ginheimers 8jährig gewesene Eheliebste, Frau Catharina, geborne Hansen, aus dem Ampte Gottorff, als sie den 19. vorher in Gott selig verstorben, ihres Alters im 26. Jahr.

Anno eodem (1678), bald nach Abschied itztgedachter Frau Amptschreiberin, nemlich den 21. Junii, hat mir der allgewaltige Gott auch meine liebe 39 Jahr gewesene Ehefrau, Elisabeth Sophien (Petri), geborne Höetenschlebin, durch den zeitlichen Tod entzogen und ist folgends den 3. Julii, im Chor vor dem Altar, nechst an ihrer sel. Mutter, Fr. Maria Höetenschlebin, lincke Seite, deren Sarck noch gantz u. gut, eingesetzt worden, nachdem sie das 58. Jahr ihres Alters erreichet und 7 Kinder, als 5 Söhne und 2 Töchter zur Welt getragen, auch aus derer dreyen 10 Enkel erlebet. Gott lasse sie ruhen, bis das Ende komme, dass sie auffstehe in ihrem Theil, am Ende der Tage! Amen.

Anno 1680, den 23. Julii ist Gottfried Frenckel, Organist, Cüster und Schulmeister alhie, so 20 Jahr im Dienst gewesen, in die Kirche begraben worden, nechst hinter d. Tauffe. In zuvor ein fürstl. Hollst. Holtzvoigt gelegen Ao. 1631 ut supra. Der Kirchen pro discreatione gegeben 1 Rosinobel.

Anno 1681, den 4. Jan. ist ein gewesener Capitän nahmens Henrich Dideman, außn Stift Bremen bürtig, so lange Zeit in der Festung Tönningen zur Guarnison gelegen und ihm neulichst das Krughaus zu Reinbeck verpachtet war, in die Kirche ohne Ceremonien und Klockenklang eingesetzt worden. Liegt hinter der Tauffe unter der Frauen Gestülten, zwischen den zweyen letzten rundten Schwibbogen in der Mauer, zunechst an derselben.

(Letzte Eintragung des Pastors Solomon Petri)

Anno 1681, den 24. Sept. ist Andreß Hinrich Valenkamp, Bürger und Kauffman in Hamburg, aus Harburg bürtig, dessen Vater, Thomaß Valenkamp, ein Rahtsherrr daselbst gewesen, alhier auf der Domhorst selig verstorben und hinter der Tauffe in der Kirche begraben worden, aetatis suae 41 J.

Anno 1682, den 6. April. ist H. Christian Reichman, eines Schwedischen Grafen gewesener Hoffmeister, zum Zilck wohnhafft, im Eingang der mittelsten Kirchthür zwischen den Gestuhle des Abends mit Fackeln und eine Sermon vor dem Altar beygesetzt, nachdem vorher in der Kirche musiciret, womit auch der proces. geendiget. Der Kirche davor ist geworden 10 Rthlr.

Anno 1684, den 14. Sept. ist J. Anna Gertrud von Colln, H. Johann Kastens, hochfürstl. Hausvoigts Stieftochter, in der Kirche vor dem Frauenstuel hinter des H. Amptschreibers Begräbnis des Abends mit einer Parentation u. folgenden Sontag darauf mit einer Leichpredigt beerdiget, ihres Alters 19 J.

Anno 1685, den 19. Januar ist Herr Salomon Petri, 46 Jahr gewesener Pastor dieser Gemeine, nachdem er vorher 4 Jahr als Hochfürstl. Hollsteinischer Legationsprediger auff der Reise nach Moßcow und Persien sein Ampt geführet, als Emeritus, mit gewöhnlichen Ceremonien, nach gehaltener Leichpredigt vom H.M. Peter Röding, Pastore im Billwärder gehalten, in die Kirche vor dem Altar beygesetzet, und dessen Grab mit seinem noch bey Lebezeiten bestelten Leichstein bedecket. Nicht lange hernach, am 11. Mart. ist mein ˝ jähriges Söhnlein Bartholomaeus Elias (Forck) dem Großvater beygelegt.

Anno 1686 ist Christian Petersen, Hochfürstl. Reitknecht hinten in der Kirchen ohne Ceremonien beygesetzt, davor der Kirchen geworden mehr nicht als 3 Rthlr.

Anno 1687, den 29. Jul. ist Fr. Maria Sophia Kagge, gewesene Ehefrau Axel Kaggens, Königl. Schwedischen Lieutenants nachgelassene vieljährige Witwe, H.M. Ananiae Hoetenschlebii, weiland Pastoris dieser Gemeine, hinterbliebene eheliche Tochter, nachdem sie im hiesigen Pastorat über 20 Jahr ihren Auffenthalt gehabt, mit Christl. Ceremonien hinten in d. Kirche unterm Thurm begraben, nachdem sie alt geworden 70 Jahr.

Anno eodem (1687), den 5. Augusti ist des Hochfürstl. Schleßwig Hollsteinischen Hn. Füttermarschalls 12jähriger Sohn ohne alle Ceremonien in der Stille beygesetzet.

Anno 1688 ist Anna Frenckels, gewesenen Organisten nachgelassene Witwe ihrem Ehemanne in der Kirchen hinter der Tauffe beygesetzt den 17. Julii, ihres Alters 69 Jahr, nachdem vorher ihres Sohns itzo Organisten Georg Conradi (Frenckel) Tochter d. 11. April. auch daselbst eingesenket und der Kirchen dafür ein ruhmwürdiges Geschenk verheißen.

Kurtz vorhero ist mein, Pastoris, lieber Sohn Matthias Laurentius Forck, nehmlich d. 5. Julii, mit einer Leichpredigt vom H. M. Petro Roding, Past. im Billwärder, über die Worte: Der Gerechte - ob er gleich zeitlich stirbt - ist er doch in der Ruhe, sap. 4., gehalten, beerdigt; seines Alters 6 J. 21 W. 3 Tag in der Kirche für dem Altar nebst seinem Großvater.

(Am Rande eingefügt:) Anno 1690, d. 8. Jan. ist meine liebste Ehfr. nachdem sie 1689, 27. Dec. gestorben ? bey schon andern begrab? (Frau Pastorin Martha Justina Forck)

Anno 1692 ist Clauß Wieckhorst aus Steinbeck, ein gewesener Gutscher in Hamburg, so hier sein Leben christlich vollendet, in der Kirchen unterm Mannsstule begraben, dafür der Kirche entrichtet 50 M. Er ist alt geworden 48 Jahr. Der Tag seiner Beerdigung war der 25. Jan. an welchem eine Leichsermon gehalten.
Anno 1692, d. 20. Mart. Domin. Paln. hat H. Herman Alberding vor sich und seine Kinder ein Begräbnis in der Kirchen vor 20 Rthl. gekaufft, welche gelegen nahe vor der Tauffe, worin er mit der Kirchgeschwornen Zustimmung vorher seine Tochter Catharina Ilsabe (Alberding) beysetzen lassen.

Anno 1692, d. 25. Sept. ist der gewesene H. Amptschreiber Georg Hinrich Ginheimer am Michaelisabend mit Fackel und einer Sermon vor dem Altaar nach Anlaß der Worte Baracks Jud. 5.14. "Von Machir sind Regenten kommen und von Sebulon sind Regierer worden durch die Schreibfeder." Begraben seinses Alters 47 Jahr.

Anno 1693, d. 15. Martii ist H. Herman Alberdings J. Tochter Catharina, ihres Alters 14 Jahr in obgedachtem Begräbnis des Abends mit einer Leichsermon beygesetzt.

Anno 1693, d. 20. Nov. ist Fr. Gertrud Konigschloin aus dem Reinbecker Kruge alhie in der Kirche offentlich mit einer Leichpredigt beygesetzet u. begraben.
Anno 1694, den 15. Aug. ist Frau Clara Cathrina gebohrne Ginheimerin, des H. Johan Westius Hamburger Stadtcapitains gewesene Ehefrau bey Tage mit einer Sermon vor dem Altaar in ihres Bruders Grab beygesetzet.

Anno 1695, den 13. Febr. ist der weltberufene Herr Johan Hinrich Horbius, Pastor zu St. Nicolai in Hamburg alhie mit übergroßem Gefolg in der Kirchen begraben und weil auch dessen hinterbliebene Witwe die Frau Pastorin willens, bey ihrem sel. Herrn zu ruhen so ist für solche Ruhekammer der Kirche dafür bezahlet 100 M mit dem Beding, von heute an solche Begrabniß - außer der Frau Pastorin Beerdigung - innerhalb 50 Jahren nicht zu öffnen.

Anno 1696, den 11. Mart. ist der gewesene H. Georg Lüß, eines Predigers Sohn aus dem Stift Bremen, Ihr Hochfürstl. Durchl. Hoff-Furir, bey dero Ankunft nach Reinbeck daselbst gestorben u. auff gnädigste Verordnung gedachten 11. Mart. hier in der Kirche begraben, dafür vom selig Verstorbenen der Kirche versprochen 12 Rthl.

Anno 1697, den 3. Mart. ist oben gedachter Herman Alberding in die Kirche beerdiget und folgends d. 30. Mart. dessen ältester Sohn Friderich Alberding.
(Anno 1697), den 12. Dec. ist meine Pastoris Tochter Margaretha Maria (Forck), ihres Alters im 5ten Jahr, vor dem Altaar der Erde anvertrawet.

Anno 1698, den 25. Mart. ist Frau Sophia Amalia Mollerin , des gewesenen Königl. Schwedischen Amptschreibern zu Newhaus, itzo Besitzern der Hoffe in der Nedderndorff unter d. Frauen Gestühle zwischen die beyden Epitaphia begraben.

Anno 1701, den 31. Jan. ist J. Hedewig Mari Ginheimerin in ihres sel. Herrn Vaters Grab beygesetzet, mit einer Sermon vor dem Altaar.

Anno 1704, den 17. Januar ist H. Johan Westius, Capitain aus Hamburg, hie hergeführt u. seiner sel. Frawen in des H. Amptschreibers Begräbnis an die Seite gesetzet.

(Anno 1704), den 7. Februar ist Georg Conrad Frenckel, gewesener Organist in d. Kirche Hinter H. Horbiii Begräbnis begraben.

(Anno 1704), den 8. Februar ist H. Niclas Classen, von altem Predigergeschlecht aus Holstein u. Mecklenburg, auff seines Herrn Bruders Garten zu Schiffbeck gestorben und nebst H. Horbii Begräbnis unter der Frauen Gestüle begraben worden.

Anno 1705, den 30. Decemb. ist in der Kirchen hinter des H. Amptschreibers Begräbnis beygesetzet H. Johann Kastens, gewesener furstl. Hausvogt zum Reinbeck.

Anno 1707, den 6. August ist begraben Margreth Frenckelin, Organistin, an der Seite ihres Mannes unter der Frauen Stüle.

Anno 1710, den 26. Mart. ist in der Kirche begraben beym Eingange in derselben unter der Männer Gestülte nach dem Altaar zu Frau Capitainin Klaar von Oedendorff.

Anno 1713, den 19. Maj ist in der Kirche begraben Wolder Gottfried Frenckel, gewesener 9jähriger Organist, nahe an seinen Vater unter der Männer Gestüle.

Anno 1714, den 10. Decemb. ist Johan Rabeler, des Pulvermachers in der Schlem Sohn, hinten in der Kirche begraben.

Anno 1715, den 8. Januar. ist des Herrn Amptschreibers Lodde jüngste Jungfer Tochter, welche in Hamburg an den Kinderblattern oder Pocken gestorben in ihres Großvaters Grab beygesetzet.

Anno 1715, den 27. Dec. ist H. Hans Hinrich von Colln, Hausvogt zu Reinbeck in d. Kirchen hinten unter den Frauenstul begraben.

(Letzte Eintragung des Pastors M. Matthias Forcke)

Anno 1718, d. 17. Jan. ist Hans Henrich Rabeler, von der Schleuse, des Pulvermachers in Schlem letzter Sohn, hinten in der Kirche beerdiget.

Anno 1719, den 21. Sept. ist Frau Catharina Elisabeth, sel. Herrn Joh. Henr. Deckers, Med. Doctoris, Practici Hamburgensis, und I.H.D. zu Schleßwig Hollstein bestallten Land-Physici in diesen 4 Aemtern, nachgelassene Fr. Wittwe, gleich im Eingange der großen Kirch-Thür zwischen denen Mannnes-Gestülten zu abens mit einer Music und Parentation beerdigtet, da denn die Erben der Kirchen, wegen des Begräbnisses und Geläutes, 12 Rthl. haben entrichtet.

Anno 1720, d. 3. Jan. ist Nicolaus Johannes Alardus, mein jüngstes liebes Söhnlein, nachdem er an denen Kinder-Pocken seel. entschlafen, im Chor, vor des Haus-Voigts Stuhl, eingesencket, wobey der H. Past. Steinhäuser von Rahlefstedt parentiret.

(Die letzten drei Eintragungen sind von der Hand des Pastors Nicolaus Alardus. Hiermit endigen die Eintragungen der in der Kirche begrabenen Personen)


Abschrift: Heinrich Harders, 1954 / Gerda Singh, 2006.   Erläuterungen sind im Klammern ( ) hinzugefügt.

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