Beschreibung des Ortes Lasbek

LASBEK

Eine Beschreibung von 1908 :
"Lasbek - Gut war ehemals ein adeliges Gut, zu welchem das Dorf gleichen Namens gehörte. Es war vor alters der Familie von Lasbeke zuständig und 1590 im Besitz von Barthold von Berkenthin, kam 1632 an den Herzog Johann Friedrich und hierauf an Herzog Christian Albrecht, welcher es 1686 verkaufte. Einige Zeit hernach ward es wieder fürstlich; 1727 war Ch. A. von Massow Besitzer, danach Joh. Borbek; später wurde es abermals fürstlich.

Das Gut Lasbek hatte mit dem adl. Gut Haselau einen Kriegspflug, das heißt ein Pferd mit Ausrüstung zu stellen, 4 Jahre das Gut Lasbek, 7 Jahre Haselau. Nun wurde 1776 das Gut parzelliert und zwar zunächst in 17 Teile (seitdem gab es dort Erbpächter).
Bei dieser Gelegenheit übertrug man dem Dorf Lasbek, welches leibeigen war, diesen Kriegspflug; aber die Einwohner weigerten sich (siehe "Die Eingabe vom 19.4.1777").
Infolgedessen wurden 1783 Vertreter der Dorfschaft nach Bordesholm berufen, um in eine Regelung der Angelegenheit einzutreten. Das Ergebnis war, daß Lasbek fortan 4 (Thaler ?) Kanon für die Tonne Landes zu zahlen hatte, dagegen von allen anderen Lasten befreit blieb, ausgenommen Hand- und Spanndienste für Kirche und Mühle, welche in den 1830er Jahren für 400 (Thaler ?) abgelöst wurden.

Später kam das Areal (des Gutes Lasbek) in die Hände von 34 verschiedenen Besitzern und 22 wohnten auf dem Hoffeld, die anderen im Dorf Lasbek."

Das Jahr 1813 brachte (ab Dezember) auch für diese Gegend Kriegsunruhen mit sich. Ein älterer Anverwandter des jetzigen Gemeindevorstehers Schulz mußte den Truppen den Weg nach Sülfeld weisen, bei welcher Gelegenheit er Zeuge des Plünderung Fischbeks war. Die Kosaken hausten bös und schlugen den Landmann Gerken, welcher sie am Kartoffelstehlen hindern wollte, nieder, so daß er tot liegen blieb. Das Drube'sche Haus ging in Flammen auf."
(Kirchenbuch vom 5.11.1814 : "Beerdigt wurde Claus Hinrich Gercken. Er starb im 19. Jahre. Dieser Junge lag 5 Wochen, nach dem er von dem russischen Militair mörderischer weise über den Kopf geschlagen und dadurch die Hirnschale verletzt wurde. Ohne Untersuchung des Herrn Commandanten des Capitains Matterbach zu Oldesloe konnte diese Greuelthat unerhörter und unbestrafterweise verrichtet werden.")

Zum Ort Lasbek-Dorf : "Areal 450 ha, davon 385 ha Acker, 35 ha Wiesen, 5 ha Hölzung, 255 Einwohner, Gemeindevorsteher : Hufner Schulz.
Das jetzige Dorf (1908 !) ist geschlossen gebaut, liegt etwa zur Hälfte an beiden Seiten der Chaussee und zur Hälfte nach Osten ausgebaut; bei der Meierei freier Platz mit Doppel- und Friedenseiche, ein kleiner Teich wird bald ausgefüllt sein, auch ein paar kleinere Dorfteiche trocknen allmählich ein. Zweiklassige Schule, Meierei, 3 Wirtshäuser, einige Gewerbetreibende und Krämer, 2 Musiker.
Größere Besitzstellen :
Fritz Drube 50 ha, Joachim Schulz 40 ha, Fritz Kähler 30 ha,
Heinrich Gerken 30 ha, 3 andere von 25-50 ha, 14 von 1-25 ha.
Acker mittelmäßig, Wiesen teils gut, teils mäßig. Das Terrain ist im ganzen flach, kleine Buschkoppeln liegen im Felde, doch fängt man an, diese auszuroden. Moor ist nicht da, doch haben die Eingesessenen nach der Parzellierung von Todendorf ein Stück gekauft, auf welchem sie Torf graben. Auf den Koppeln sind kleine Wasserlöcher."

Zu Lasbek-Gut : "Areal 308 ha, davon 254 ha Acker, 25 ha Wiesen, 1 ha Hölzung. 188 Einwohner, Gemeindevorsteher : Landmann Gatermann.
Die Gemeinde liegt sehr zerstreut. 11 Wohnhäuser liegen am Hauptwege, 1 1/2 km NW vom Dorf Lasbek entfernt, die übrigen Wohnstätten sind einzeln liegende Besitzungen. Als hübscher Punkt bekannt ist Lasbekmühle, zwischen Gut Lasbek und Tremsbüttel, am Mühlenteich 7 ha groß mit dem - nur durch den von Gut Lasbek nach Tremsbüttel führenden Weg getrennten - Besteteich 3 ha; außerdem der Rote Teich 1/2 ha groß; in allen wird Karpfenzucht betrieben.
Gesamtareal der zur Mühle gehörenden Ländereien und Teiche 27 ha, angekauft 1890 vom Hofbesitzer Hasenclever zu Tremsbüttel, jetzt verpachtet an Karl Mangels. Andere Besitzungen : Erbpächter H. Gercken 16 ha, A. Brandt 18 ha; alle anderen Besitzungen sind kleiner. In der Gemeinde sind 2 Wirtshäuser und einige Gewerbetreibende. Schulgemeinde zusammen mit Dorf Lasbek."

Entnommen aus aus "Topographie des Herzogtums Holstein" von Henning Oldekop, 2. Band
Kiel 1908, Verlag von Walter G. Mühlau



Familiennamen Eichede   Titelseite Stormarn   Titelseite Ahnenforschung