AHRENSBURG
Kirche : Ahrensburg
Alter Name : Woldenhorn, Oldehorn
Alte Verwaltung : Gut Ahrensburg
Das Gut wurde 1928 aufgelöst und daraus die Landgemeinden Ahrensburg, Bünningstedt, Ahrensfelde und Meilsdorf gebildet.
Einwohner im Jahr 1855 : 2810
Einwohner im Jahr 2000 : 29117
Die Beschreibung von 1855 :
Ahrensburg (vorm. Arnesborch, Arnesfelde), adel. Gut an der Chaussee von Hamburg nach Lübeck, 3 Meilen nordöstlich von Hamburg, im Itzehoer Güterdistricte; Ksp. Woldenhorn.
Die Überreste des alten Schlosses Arnesvelde (s. Arnesvelde) waren nach der Säcularisation des Reinfelder Klosters mit dem umliegenden Klostergebiet von dem später so berühmt gewordenen Feldherrn Daniel Rantzau, der 1569 vor Warberg das Leben verlor, um's Jahr 1550 käuflich an sich gebracht und dessen Bruder Peter Rantzau zu Schierensee und Troyburg erbte diesen Besitz.
Er erbaute 1596 ein neues Schloß, die Arnesborch, auf der gegenwärtigen
Stelle in einer Niederung unmittelbar am Dorfe Woldenhorn. Seine Nachkommen
besaßen das Gut bis 1780, in welchem Jahre es der Graf Friedr. Jos. v.
Schimmelmann kaufte, welcher 1800 starb; ihm folgte Carl Heinrich Graf von
Schimmelmann, welcher 1833 starb, worauf es dessen Sohn Graf Ernst von
Schimmelmann auf Lindenborg erbte.
Dieses Gut war vormals fast von allen Seiten mit dichten Waldungen umgeben. Im Jahre 1788 wurde der Haupthof zu Ahrensburg, dessen Felder sich von Westen über Norden nach Osten vom Kirchdorf Woldenhorn erstrecken,
in 22 Parcelen vertheilt. Die in Erbpacht verkauft wurden, bis auf die Stammparcele, das jetzige Vorwerk.
Die auf den einzelnen Parcelen erbauten Häuser behielten den Namen, welchen
die Hofkoppeln geführt hatten, und heißen im Westen angefangen:
Reeshoop, Heidschlag, Resenbüttel, Steinkamp, Fabrik, Kremerberg (Kriemerberg), Molrade, Langenacker, Reimershorst, Dänenteich, Schelenhorst, Neukoppel, Mittelkoppel und Hansdorferkamp.
Jedoch wurde die Erbpachtstelle Reeshoop später wieder von der
Gutsherrschaft angekauft, und ihre Felder sind nebst einem Theil der
Ländereien von Steinkamp zu einem Meierhofe Bagatelle in unmittelbarer Nähe
des Schlosses arrondirt. Sodann wurden die Erbpachtstellen: Altes Posthaus,
Schelenhorst und Dänenteich vom Gute zurückgekauft und die Ländereien wieder
zum Vorwerk des Haupthofes gelegt, und jetzt sind das Vorwerk in diesem
Bestande und Bagatelle wieder zu einer Pachtung vereinigt.
Auch die aus ehemaligen Meierhoffeldern damals gebildeten Erbpachtstellen
Hagen und Eulenkrug sind von der Gutsherrschaft wieder angekauft und
letztere mit dem Pachthof Stellmoor vereinigt und aus 4 Hufen des Dorfes
Bünningstedt wurde 1816 ein neuer Meierhof Fannyhof gebildet.
Danach besteht das Gut jetzt aus dem Schlosse Ahrensburg, dem Vorwerk nebst den
ehemaligen Erbpachtstellen Altes Posthaus, Schelenhorst und Dänenteich und
dem Meierhof Bagatelle nebst Reeshoop und Steinkamp, dem Meierhofe Beimoor
nebst 2 Försterwohnungen, den Meierhöfen Fannyhof und Meilsdorf, dem
Pachthofe Hagen und einer Försterwohnung, dem Pachthofe Stellmoor mit
Eulenkrug, dem Kirchdorfe Woldenhorn nebst Fabrik und Resenbüttel, den
Dörfern Ahrensfelde mit Brauner-Hirsch und Bünningstedt, mit Steenhoop, den
Kathen zu Meilsdorf und der Erbpachtstelle Fleischgaffel (Alt- und Neu-Fleischgaffel), dem Erbpachtsdistrict Timmerhorn, dem Erbpachtsdistrict Kremerberg mit Reimershorst, Langenacker und Molrade, dem Erbpachtsdistrict
Beimoor mit Neukoppel, Mittelkoppel und Hansdorferkamp und dem Erbpachtsdistrict Wulfsdorf mit Wulfsdorferhof, Heidschlag, Dreililien und "Stadt Kiel".
Die Bezirke des Guts sind eingetheilt in 8 Commünen, nämlich in die 4 Bauervogteien Woldenhorn, Ahrensfelde, Meilsdorf und Bünningstedt und die 4 Districte Wulfsdorf, Timmerhorn, Kremerberg und Beimoor.
Das ganze Gut hat ein Areal von 6583 Tonnen à 260 QuadratRuthen. Der Haupthof ist zu 312 Steuertonnen angesetzt und
die parcelirten Grundstücke haben ein Areal von 930 Steuert. Jetzt umfasst
das Vorwerk nebst der ehemaligen zwischen dem Kirchdorfe Woldenhorn und dem
Schlosse gelegenen Erbpachtstelle Altes-Posthaus (vorm. 88 Steuert., jetzt
Wirthshaus ohne Land) und den nordöstlich vom Hofe gelegenen ehemaligen
Erbpachtstellen Dänenteich (58 Steuert.) und Schelenhorst (133 Steuert.),
sowie mit dem östlich vom Schlosse gelegenen Meierhofe Bagatelle von 222
Steuert. nebst der ehemaligen hart am Kirchdorfe Woldenhorn gelegenen
Erbpachtstelle Reeshoop (jetzt einige Katen) und der Erbpachtstelle
Steinkamp (66 Steuert.) ein Gesammtareal von ca. 840 Tonnen. Im Gute sind ca.
20 Gehege, von denen mehrere neu angelegt sind. Außerdem sind im Gute eine
Ziegelei, eine Korn-Wassermühle beim Schlosse und eine Korn-Windmühle.
Der Boden ist ein guter Mittelboden, zum Theil schwerer Art; die Wiesen sind größtentheils sumpfigt.- Die Ländereien der Untergehörigen sind größtenteils in Erbpacht gegeben. - Das Wohnhaus ist mit Wall und Graben umgeben, im gothischen Styl erbaut, massiv, hat 3 Stockwerke und ist mit 4 Thürmen geziert. Dem neuerbauten Thorhause gegenüber liegt das Vorwerk. Neben dem Schlossgarten ist ein Thiergarten mit einigen Fischteichen und zu Beimoor ein Saupark. Auf der einen Seite desselben liegt das Vorwerk mit zum Theil neuen ansehnlichen Gebäuden; auf der anderen Seite
des Schlosses liegt der Meierhof Bagatelle (s. Bagatelle).
Das Gut stellt 3 Reuterpferde.
Die Abschrift fertigte freundlicherweise : Susanne Grothe, Norderstedt
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